Projekt Nr. 17 – Bau eines Kindergartens mit Lehrerzimmer, Küche und sanitärer Anlage mit Wassertank in Na Can, Gemeinde Bat Dai Son, Quan Ba Distrikt, Ha Giang Provinz im Norden Vietnams
Stand 12. Mai 2018: Am 12. Mai 2018 besuchte das Team der LOAN Stiftung (Isabelle Müller und Corinna Buchholz) – auf eigene Kosten und nicht auf Kosten der Stiftung – den Ort Na Can, Gemeinde Bat Dai Son, Quan Ba Distrikt, Provinz Ha Giang im Norden Vietnams.
Der Distrikt Quan Ba ist einer der wegen der Armut schwierigsten und abgelegensten Distrikte der Provinz Ha Giang. Es liegt 46 Kilometer von Ha Giang Stadt entfernt und ist eines der 7 ärmsten Distrikte der Provinz.
Der Distrikt umfasst eine Fläche von 53433 ha und zählt 11200 Einwohner stammend aus 16 verschiedenen Minderheiten (H´Mong (60%), Dao (14%), Tay (9%) und andere). Die Armutsrate liegt über 54% und die Rate der unterernährten Kinder unter 5 Jahren liegt bei 34,34%.
https://de.wikipedia.org/wiki/Völker_Vietnams
Andauernder, starker Regen löste in der Provinz Ha Giang sintflutartige Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Am ersten Tag gab es laut den Behörden für Katastrophenschutz und dem Rettungsdienst im Distrikt Quan Ba 5 Todesopfer (zwei im Distrikt Quan Ba und 3 im Distrikt Vi Xuyen, darunter 2 Kinder im Alter von 4 und 9 Jahren). Es gab viele Verletzte, darunter alte Menschen und Kinder, die sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen konnten. Personen werden noch vermisst. Allen ist bewusst: Wäre es nicht gerade in den Schulferien passiert, wären noch viel mehr Kinder zum Opfer gefallen. Diese müssen nämlich oft kilometerweite Strecken allein zu Fuß zurücklegen, um die Schule zu besuchen!
Die materielle Bilanz in dem Distrikt Quan Ba: 17 Häuser stürzten ein, 22 Häuser wurden in den Fluten weggespült, 1400 Häuser wurden überflutet. Ein Großteil der Ernten (227 ha) wurde zerstört und über 140 ha Reis.- und Maisfelder wurden überschwemmt.
Die Gemeinde Bat Dai Son liegt 28 Kilometer vom Zentrum des Distriktes und ist wegen ihrer Armut besonders in der Not. Sie grenzt folgende Gemeinden an: Na Khe im Norden, Na Khe und Can Ty im Osten, Can Ty und Thanh Van im Süden, Nghia Thuan und China im Westen. Die Gemeinde setzt sich aus 9 Dörfern zusammen (San Tro, Mo Lung, Lao Chai, Coc Meo, Na Quang, Na Can, Thao Chu Phin, Pai Chu Phin und Xa Phin). Drei von ihnen liegen in den Bergen und sind besonders abgelegen. Die 6 weiteren liegen auf einer Ebene. Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 4400 ha und zählt 617 Haushalte (3269 Einwohner) stammend aus den Minderheiten H´Mong (75%) und Dao.
Insgesamt 446 haushalte (72,29%) sind arm, 49 Haushalte (7,94 %) an der Armutsgrenze und 112 Haushalte (ca. 18,15%) im normalen Bereich. Die sozialökonomischen Verhältnisse der Gemeinde sind unterentwickelt und das Bildungsniveau extrem niedrig.
Das Dorf Na Can liegt 7 Kilometer vom Zentrum des Gemeindezentrums im Westen und zählt 75 Haushalte (502 Einwohner) stammend aus zwei ethnischen Minderheiten: H´Mong (65%) und Dao (35%). Insgesamt 68 Haushalte sind arm (348 Einwohner). Die Einheimischen leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und sind im ganzen Gebiet verstreut.
Die Schule von Na Can ist der Schuleinrichtung von Bat Dai Son im Distrikt Quan Ba unterstellt, ca. 28 Kilometer vom Zentrum des Distriktes entfernt. Seit einer verheerenden Naturkatastrophe im Jahre 2015 (Sturm und Flut), hat Na Can kein Schulgebäude mehr. Es wurde komplett zerstört. Seither haben alle 90 Kinder (Kindergartenkinder und Grundschüler/innen) Unterricht im Gemeindehaus. Finden Sitzungen statt, fällt der Unterricht aus. Haben die Kinder Vorschulunterricht, müssen die Kleinen zu Hause bleiben. Ist der “Kindergarten” im Gemeindehaus offen, haben die Vorschulkinder schulfrei. Aufgrund der steigenden Zahl der Kinder und mangels Räumlichkeiten, kann ein altersgerechten Unterricht seit 3 Jahren nicht gewährleistet werden.
Im neuen Schuljahr 2018-2019 werden über 100 Schüler/innen erwartet. Die Lehrerschaft (5 Lehrer/innen) steht zur Verfügung. Zusammen mit der Bevölkerung warten sie sehnsüchtigst auf einen “richtigen” Kindergarten für ihre Kinder. Direkt davon profitieren würden mindestens 100 Kinder, 5 Lehrer/innen sowie 502 Einheimische von 93 Haushalte aus dem Dorf Na Can.
Anhand von Plänen und Kostenvoranschlägen wurde mit unseren vietnamesischen Partnern definiert, was genau gebraucht wird. Auf die Zukunft gerichtet, benötigt die Siedlung Na Can demnach folgendes:
4 Klassenzimmer, 1 Lehrerzimmer, 1 Küche, 1 sanitäre Anlage mit Wassertank
Benötigtes Gesamtvolumen: ca. USD 44.240,00 (oder ca. € 38.500,00)
Weil die LOAN Stiftung eine Verbrauchsstiftung ist, kann sie über kurze Wege helfen. Wir möchten gerne dieses Projekt realisieren, sind jedoch auf jede finanzielle Spende angewiesen. Wir bleiben zuversichtlich, dass es uns gelingt, genügend Spenden zu sammeln.
In Kooperation und stetigem Kontakt zu unseren vietnamesischen Partnern, werden wir wie bisher persönlich und direkt vor Ort dieses Projekt überwachen und betreuen. Wir werden regelmäßig über die Fortschritte berichten.
Wir freuen uns, wenn Sie uns dabei ideell und finanziell unterstützen. Dafür vielen Dank!
Stand März 2019 bis Ende April 2019: Nach den Tet-Ferien schreiten die Bauarbeiten in Na Can sehr gut voran. Das Hauptgebäude und die sanitäre Anlage stehen schon und wurden teilweise verputzt. Das Dach ist auch montiert. Türen und Fenster werden nach und nach eingebaut. Zusammen mit der Bevölkerung mischt die Lehrerschaft Beton, um den Schulhof vor dem Gebäude fertigzumachen. So soll die neue Schuleinrichtung in der nassen Jahreszeit sauber bleiben. Die Bauübergabe ist am 13. Mai 2019 geplant. Wir freuen uns und werden berichten!:)
Kommentar schreiben
You must be logged in to post a comment.